Welche Kaffeeanbaugebiete gibt es?

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Ein Beitrag von unserem
Kaffee24-Experten Sven Hübel.

In diesem Artikel

Kaffeepflanzen-Anbau

Mit dem Durchbruch von Kaffee als Massenware etablierte sich auch die Kultivierung der Kaffeepflanze im Handumdrehen. Jedes Jahr werden mehrere Millionen Tonnen der aromatischen Kaffeebohnen geerntet. Da es sich bei Kaffeepflanzen um sensible Gewächse handelt, die nur unter optimalen klimatischen Bedingungen gedeihen, liegen fast alle Kaffeeanbaugebiete in Ländern, welche sind in Äquatornähe befinden. Gemeinsam bilden diese Länder den sogenannten „Kaffeegürtel“.

Welche Anbaubedingungen braucht Kaffee?

Kaffeepflanzen lieben feuchtes, mildes Klima. Für ein gesundes Wachstum benötigen sie Temperaturen zwischen 15 und 28 Grad, viel Sonne und reichlich Niederschlag. Neben dem Klima ist auch die Qualität des Nährbodens entscheidend für das Pflanzenwachstum. Extreme Temperaturen und Wetterverhältnisse (starker Wind und Stürme) sind für die Kaffeeernte hingegen äußerst schädlich. Einfluss auf das Aroma der Kaffeebohnen hat besonders die Höhenlage des Anbaugebietes: umso höher die Anbauregion gelegen ist, desto aromatischer werden die Kaffee- und Espressobohnen. Denn aufgrund der Kälte können die Kaffeepflanzen länger wachsen und so mehr Aromastoffe bilden. Die beliebte Kaffeesorte Arabica, welche rund 70 Prozent der Weltkaffeeproduktion ausmacht, wächst in Höhen zwischen 600 und 1200 Metern und gilt somit als Hochlandkaffee. Die kräftigere, weniger feine Sorte Robusta (ca. 30 Prozent der Weltkaffeeproduktion), wächst in Höhen zwischen 300 und 800 Metern.

Die 10 wichtigsten Kaffeeanbaugebiete

Obwohl jedes Jahr Unmengen an Kaffeebohnen geerntet werden, sind lediglich zehn Länder für fast 90 Prozent des gesamten Kaffeeanbaus verantwortlich. Das sind die wichtigsten Kaffeeanbaugebiete:

Äthiopien

Äthiopien wird oft auch als „Wiege des Kaffees“ bezeichnet. Experten gehen davon aus, dass der Kaffeeanbau hier seinen Ursprung nahm; auch seinen Nahmen hat das koffeinhaltige Naturprodukt von der äthiopischen Region „Kaffa“. Heute ist der afrikanische Staat der weltweit fünftgrößte Kaffeeexporteur. Mehr als 15 Millionen Menschen sind in Äthiopien an der jährlichen Kaffeeernte (von Oktober bis Dezember) beteiligt. 

Brasilien

Mit 300.000 Kaffeefarmen, deren Größe von 1 bis 25.000 Hektar variiert, ist Brasilien der weltgrößte Kaffeeexporteur. Die Hälfte ihrer gesamten Kaffeeproduktion konsumieren die Brasilianer jedoch selbst.

Guatemala

Rund 270.000 Hektar Land werden in Guatemala für den Kaffeeanbau genutzt. Dabei weisen die verschiedenen Kaffees zahlreiche unterschiedliche Aromen auf, da sich das Mikroklima von Region zu Region unterscheidet.

Honduras

Kaffee auf Honduras zeichnet sich durch seinen fruchtig-schokoladigen, ausgewogenen Geschmack aus und stammt überwiegend aus den drei größten Kaffeeregionen Agalta (in der Landesmitte), Montecillos (im Südwesten) und Copán (im Nordwesten).

Indien

Kaffee aus Indien verdankt seinen speziellen Geschmack der sogenannten Monsooned-Methode. Durch das Nachreifen der Bohnen im feuchten Monsunklima verliert der Kaffee an Säure und erhält ein feines, holziges Aroma.

Indonesien

Indonesischer Kaffee ist wegen seines vollen Körpers und des erdigen Geschmacks auch als „Schwergewicht“ unter den Kaffees bekannt. Aus Indonesien stammt außerdem der teuerste Kaffee der Welt: der auch als Katzenkaffee bekannte Kopi Luwak kostet straffe 1000 Euro pro Kilo. 

Kolumbien

In Kolumbien wird Kaffee überwiegend von Kleinbauern angebaut. Eine Besonderheit am kolumbianischen Kaffee ist, dass dieser zweimal im Jahr geerntet werden kann – einmal von März bis Juni und einmal von September bis Dezember.

Mexiko

Trotz zahlreicher Schwierigkeiten beim Kaffeeanbau – schlechte Infrastruktur, kaum finanzielle oder technische Unterstützung, niedrige Erträge – ist Mexiko der achtgrößte Kaffeeexporteur der Welt. 

Peru

Der größte Teil des peruanischen Kaffees wird auf 120.000 Kleinfarmen mit einer Größe von ca. 2 Hektar im Norden des Landes angebaut. 

Vietnam

In Vietnam wird die für den Kaffeeanbau genutzte Fläche wegen wiederkehrender Preisdumping-Vorwürfe von der Regierung auf 630.000 Hektar begrenzt. Hier wird vor allem Robusta angebaut, der exportiert und zu Instantprodukten weiterverarbeitet wird.

 

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