Picking

Was ist Kaffee-Picking?

Als Picking bezeichnet man eine Variante der Kaffeeernte, bei der die Kaffeehelfer die einzelnen Kaffeekirschen mühsam mit der Hand sammeln. Diese Methode ist mit Abstand die aufwändigste Form der Kaffeeernte, jedoch gleichzeitig die einzige, mit der ausschließlich die vollreifen, roten Kaffeekirschen geerntet werden. Nur so kann die bestmögliche Qualität des fertigen Kaffees gewährleistet werden, da bei dieser Methode ausschließlich Kaffeebohnen des gleichen Reifegrades verarbeitet werden.

Wie wird Kaffee geerntet?

Jedes Jahr werden weltweit mehrere Millionen Tonnen Kaffee verkauft und konsumiert. Diese riesigen Mengen müssen jedoch zunächst einmal geerntet werden. Für eine Standardpackung Kaffee mit 500 Gramm getrockneten und gerösteten Kaffeebohnen werden etwa fünfmal so viele Kaffeekirschen benötigt. Um Kaffee schnell, effizient und kostengünstig ernten zu können, werden die Kaffeekirschen häufig maschinell oder mithilfe der Stripping-Methode eingeholt. Bei beiden Varianten werden sämtliche Kaffeekirschen mit einem Mal vom Zweig entfernt – unabhängig vom Reifezeitpunkt. Doch nur selten erreichen alle Früchte einer Kaffeepflanze gleichzeitig die volle Reife. Aus diesem Grund findet die Ernte in der Regel dann statt, wenn ein Großteil der Kaffeekirschen reif und rot verfärbt ist. In Brasilien sind zum Zeitpunkt der Ernte beispielsweise nur etwa 75 Prozent der Früchte voll ausgereift. Die übrigen 25 Prozent der geernteten (unreifen) Kaffeekirschen werden aussortiert, wobei jedoch fast immer einige unreife Bohnen in das fertige Produkt gelangen.

Welche Vorteile hat die Picking-Methode?

Beim Picking gehen die Erntehelfer die Kaffeepflanzen hingegen einzeln durch und pflücken die reifen Kaffeekirschen behutsam mit der Hand. Unreife Kaffeebeeren werden am Zweig gelassen, bis sie die volle Reife erreicht haben und zu einem späteren Zeitpunkt gepflückt. So wird zum einen die Qualität des fertigen Endproduktes gesichert werden. Mangelhafte, beschädigte oder überreife Früchte werden aussortiert, so dass nur Kaffeebohnen desselben Reifegrades und mit gleichbleibend hoher Qualität verarbeitet werden. Auch für die Kaffeepflanze ist diese Methode von Vorteil. Besonders bei der maschinellen Ernte werden diese nämlich häufig beschädigt, was den Ertrag zum nächsten Erntezeitpunkt kann.

Warum ist gepickter Kaffee so teuer?

Das einzelne Pflücken der Kaffeebohnen per Hand – in der Regel in mehreren Durchgängen pro Ernte – macht die Picking-Methode zur aufwendigsten aller Ernte-Varianten. Gerade für die Arbeiter ist das Ernten in dem oft tropischen Klima der meisten Anbaugebiete mit einem erheblichen Kraftaufwand und einigen Strapazen verbunden. Der erhöhte Arbeitsaufwand macht Picking zur teuersten Erntemethode überhaupt. Aus diesem Grund wird sie in der Regel nur für Arabica-Bohnen verwendet, die später zu Spitzenkaffee weiterverarbeitet werden sollen. Da nur Kaffeebohnen des gleichen Reifegrades verarbeitet werden, liegt auch die Qualität des Kaffees deutlich über der gestrippter oder maschinell geernteter Kaffeesorten. All dies macht sich auch im finalen Preis fertigen Endprodukt bemerkbar; Kaffes, welcher mit der Picking-Methode geerntet wurde, ist für gewöhnlich nicht gerade preiswert.