Was ist Kopi Luwak?
Kopi Luwak, Kape Alamid Coffee oder salopp auch Katzenkaffee genannt wird eine spezielle Form von Kaffee, die aus Kaffeebohnen hergestellt wird, welche zuvor von in freier Wildbahn lebenden Schleichkatzen halb verdaut wurden. Kopi Luwak steht noch vor dem Jamaican Blue Mountain Kaffee unangefochten an der Spitze der teuersten Kaffeesorten weltweit. Für nur 100 Gramm der Katzenkaffeebohnen bezahlt man im Schnitt um die 30 Euro.
Geschichte des Katzenkaffees
Dabei war die indonesische Spezialität ursprünglich für die ärmere Bevölkerung gedacht. Denn der Kaffee, der in der südostasiatischen Republik bereits seit dem 17. Jahrhundert auf Plantagen angebaut wird, war ursprünglich ausschließlich für den Export und die Kolonialherren vorgesehen. Da es der einheimischen Bevölkerung verboten war, den teuren Plantagenkaffee für den eigenen Bedarf zu nutzen, sammelte diese stattdessen die halbverdauten Bohnen aus den Exkrementen einer anbei lebenden Schleichkatzenart, den Fleckenmusangs. So entstand auch der Name der heute als Luxusprodukt gehandelten Bohnen: „Kopi“ ist die indonesische Bezeichnung für „Kaffee“, Musang luwak wird in Indonesien der Fleckenmusang genannt.
Wie wird der Katzenkaffee hergestellt?
„Echter“ Katzenkaffee wird nach wie vor aus den Exkrementen der in freier Wildbahn lebenden Schleichkatzenart gesammelt. Diese frisst neben kleinen Tieren und Insekten auch Kaffeekirschen, wobei zwar das Fruchtfleisch verstoffwechselt wird, die Kaffeebohnen jedoch wieder ausgeschieden werden. Im Verdauungstrakt – genauer dem Darm – der Tiere fermentieren die Kaffeebohnen. Streng genommen handelt es sich dabei um eine Art der Nassfermentierung, welche dem Kaffee einen einzigartigen Geschmack verleiht und den Bohnen Koffein und Bitterstoffe entzieht. Nach dem Einsammeln werden die halbverdauten Kaffeebohnen gereinigt, getrocknet und nach einer umfangreichen Qualitätskontrolle weiterverarbeitet.
Darauf sollte beim Kauf geachtet werden
Streng genommen ist Kopi Luwak ein Markenname für Bohnen, die von den wilden Schleichkatzen verdaut wurden. Da das Sammeln der Exkremente freilebender Tiere jedoch sehr aufwendig ist, verleitet der hohe Handelspreis des Katzenkaffees immer mehr Produzenten dazu, die Tiere in Käfigen zu halten. Die Fleckenmusangs werden für eine „üppigere Ernte“ oft ausschließlich mit Kaffeekirschen gefüttert, wodurch es bei den Tieren zu Mangelerscheinungen kommt. Auch die sonstige Haltung der Tiere ist häufig alles andere als artgerecht. Aus diesem Grund ist es wichtig, vor dem Kauf ausführlich zu recherchieren, ob es sich bei einer Sorte wirklich um zertifizierten Kopi Luwak von wildlebenden Tieren handelt. Denn nur so kann auf Dauer verhindert werden, dass sich die Käfighaltung der Tiere durchsetzt.
Wie schmeckt Kopi Luwak?
Der Katzenkaffee ist bekannt für sein volles, sirupartiges Aroma. Die spezielle Fermentation erzeugt einen süßlich-milden Geschmack mit leichten Karamell- und Schokoladennoten. Auch ein leicht erdiges Aroma ist typisch für den Luxuskaffee, wobei dieses bei aus Käfighaltung stammenden Bohnen zum Teil modrige Noten annehmen kann.
Zubereitung
Der einzigartige Spezialkaffee ist prinzipiell für jede Art der Zubereitung geeignet. Um das volle Aroma zu erhalten, sollte jedoch darauf geachtet werden, dass je nach Zubereitungsart der entsprechende Mahlgrad gewählt wird. Ideal ist es außerdem, wenn die Bohnen unmittelbar vor der Zubereitung frisch gemahlen werden. Die optimale Brühtemperatur für den Katzenkaffee beträgt 94 Grad (nach dem Aufkochen etwa 30 bis 60 Sekunden warten). Heißeres Wasser würde die wertvollen Aromastoffe verbrennen, Temperaturen unter 90 Grad diese nicht richtig lösen.