Beneficio

Was ist Beneficio?

Ein Beneficio ist eine Verarbeitungsstation für Kaffee, in welche die reifen Kaffeekirschen meist direkt nach der Kaffeeernte kommen. Hier findet ein Großteil der Kaffeeweiterverarbeitung statt. Als Trocken-Beneficio wird außerdem auch eine spezielle Schäleinrichtung für Kaffeebohnen bezeichnet.

Welche Verarbeitungsschritte geschehen im Benefico?

Der Beneficio kann sowohl Teil einer Fabrik als auch eine eigenständige Weiterverarbeitungsanlage sein. Gelegentlich befindet sich die Anlage auch direkt auf dem Gelände großer Plantagen, beispielsweise wenn die Verarbeitungsprozesse direkt nach der Ernte eingeleitet werden müssen. Generell besteht die Weiterverarbeitung des Kaffees aus folgenden Schritten:

  1. Trocknung
  2. Schälung
  3. Säuberung
  4. ggf. Fermentierung

Ob die Kaffeekirschen vor dem Transport in das Beneficio vorgetrocknet werden, hängt davon ab, auf welche Art diese weiterverarbeitet werden. Generell wird unterschieden zwischen drei Arten der Kaffeeverarbeitung: • die trockene Aufbereitung, • die nasse Aufbereitung, • und die halbtrockene Aufbereitung.

Die trockene Aufbereitung

Die trockene Aufbereitung ist die schonendste Weiterverarbeitungsmethode. Hierfür werden die Kaffeekirschen vor dem Transport in den Beneficio zunächst auf betonierten Flächen oder speziellen Gestellen mithilfe der Sonne und Luft vorgetrocknet. Nach drei bis fünf Wochen, wenn die Kirschen vollständig getrocknet sind, kommen sie in die Aufbereitungsanlage. Dort werden die Kaffeebohnen maschinell von der getrockneten Schale, dem restlichen Fruchtfleisch sowie den Häutchen (Pergament- und Silberhäutchen), welche die Bohnen umgeben, getrennt. Anschließend werden die Bohnen für das spätere Grading nach Dichte, Größe und Farbe sortiert. Schadhafte Kaffeebohnen werden entfernt. Nicht selten werden Kaffeebohnen in einem letzten Schritt poliert, um ihnen einen besonders hochwertig wirkenden Glanz zu verleihen.

Die nasse Aufbereitung

Die nasse Aufbereitung ist deutlich aufwendiger als die trockene Variante, zahlt sich jedoch qualitativ aus. Hier werden die Kaffeebohnen ohne Zwischentrocknung direkt nach der Ernte weiterverarbeitet, wobei die Früchte oft per Hand gesammelt und mangelhafte Exemplare aussortiert werden. Auch werden die Kaffeekirschen bereits vor der weiteren Aufbereitung nach Größe geordnet, da diese für die nasse Aufbereitung möglichst gleich sein muss. Anschließend werden Schale und Fruchtfleisch entfernt. Dazu kommen die Früchte in eine (häufig von Hand betriebenen) Schälmaschine, in welchen eine Walze oder eine Drehscheibe die Kaffeekirschen gegen ein Messer drücken. So wird ein großer Teil der Fruchtpulpe (des Fruchtfleisches) entfernt, ohne dass die wertvollen Kaffeebohnen oder die umgebende Pergamenthülle beschädigt werden. Wenn die geschälten Bohnen die Maschine verlassen, umgibt sie nach wie vor die Silber- und Pergamenthaut, sowie einige Fruchtfleischreste. Diese werden mithilfe eines natürlichen Gärungsprozesses, der Fermentierung, in einem Wasserbad entfernt – daher auch „nasse Aufbereitung“. Mit der Zeit lassen sich die Pergament- und Silberhäutchen sowie die Fruchtreste problemlos entfernen, ohne dass die Bohnen beschädigt werden, die es bei der trockenen Aufbereitung der Fall sein kann. Schließlich werden die Bohnen getrocknet und gegebenenfalls poliert.

Die halbtrockene Aufbereitung

Die halbtrockene Aufbereitung stellt eine Kombination aus den ersten beiden Verfahren dar. Schale und Fruchtfleisch werden wie bei der nassen Aufbereitung entfernt; anschließend werden die Bohnen jedoch mit der Pergamenthaut getrocknet und der Gärungsprozess übersprungen.

Was passiert in einem Trocken-Beneficio?

Als Trocken-Beneficio wird eine Schälmaschine bezeichnet, in welcher die Bohnen bei der trockenen Aufbereitung von den getrockneten Schalen- und Fruchtfleischresten befreit werden. Häufig werden die Kaffeebohnen dazu gegen einen Widerstand geschleudert oder die getrockneten Schalen durch Druck aufgebrochen.