Zimtröstung

Was versteht man unter einer Zimtröstung?

Als Zimtröstung, Cinnamon Roast oder helle Röstung wird die niedrigste Röststufe bei der Kaffeeröstung bezeichnet. Die Röstung wird hier schon nach dem sogenannten „First Crack“ beendet, wodurch die Bohnen ihre namensgebende, zimtähnliche Färbung und ein mildes, fruchtiges Aroma erhalten. Der Trend zur extrakurzen Kaffeeröstung kommt ursprünglich aus Skandinavien und den USA – findet jedoch auch in Deutschland zunehmen Anhänger.

Warum wird Kaffee geröstet?

Wenn die Kaffeebohnen nach der Entpulpung und dem Trocknen in die Röstung kommen, haben sie noch wenig mit den dunkelbraunen, aromatisch duftenden Bohnen zu tun, aus denen wir unseren Frühstückskaffee zubereiten. Ungeröstet haben die rohen grünen Bohnen zahlreiche gesundheitliche Vorteile, weshalb sie gern für die Herstellung von Grünem Kaffee genutzt werden – geschmacklich sind sie jedoch alles andere als intensiv. Erst durch das Rösten bekommen sie das typische Kaffeearoma, das das stimulierende Getränk so einzigartig macht. Insgesamt werden bis zu 16 verschiedene Röststufen unterschieden, die von Hell über Mittelbraun bis hin zu Dunkelbraun reichen und sich zum Teil nur minimal unterscheiden. Die gebräuchlichsten Röstgrade sind dabei:

  1. Zimtröstung
  2. Amerikanische Röstung
  3. Wiener Röstung
  4. Französische Röstung / Continental Röstung
  5. Italienische Röstung / Espresso Röstung
  6. Spanische Röstung

Wie wird die helle Röstung hergestellt?

Mit dem Gewürz hat die Zimtröstung eigentlich nicht viel zu tun. Tatsächlich bezieht sich der Name lediglich auf das Aussehen der Bohnen, da die Farbe nach der Röstung – ein helles Braun – an Zimt erinnert. Um diese Färbung und die damit einhergehenden Geschmackeigenschaften zu erreichen, werden die Kaffeebohnen nur sehr kurz geröstet. Auch die Temperatur ist mit maximal 218 °C (meistens eher 195 °C) vergleichsweise niedrig. Die Zimtröstung endet für gewöhnlich unmittelbar nach dem Beginnen des sogenannten First Cracks. Als solchen bezeichnet man das erste Knacken, welches die Bohnen von sich geben, wenn sie während der Röstung aufplatzen. Dies geschieht, weil sich das in den Kaffeebohnen enthaltene Wasser durch die hohe Hitze ausdehnt, bis die Bohne schließlich aufbricht und das Wasser entweichen kann. Bei dunkleren Röstungen wird meist bis zum zweiten Knacken – dem „Second Crack“ – gewartet.

Wie schmecken Zimtröstungen?

Beim Rösten entstehen Bitterstoffe, die für den leicht bitteren Geschmack des Kaffees verantwortlich sind. Umso länger die Bohnen geröstet werden, umso mehr Bitterstoffe sind letzten Endes enthalten. Aufgrund der kurzen Röstdauer enthalten helle Röstungen wie die Zimtröstung vergleichsweise wenig Bitterstoffe. Allerdings gilt auch: umso heller die Röstung, desto mehr Säure enthalten die Bohnen. Helle Kaffeeröstungen haben deshalb einen sehr milden, aber eher säuerlich-fruchtigen Geschmack. Einige beschreiben diesen als „grasig“.

Haben Zimtröstungen mehr oder weniger Koffein?

Bedeutet eine leichte Röstung neben weniger Bitterstoffen vielleicht auch weniger Koffein? Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Trotz des milderen Geschmacks des Kaffees, der fälschlicherweise oft mit einem niedrigen Koffeingehalt assoziiert wird, enthalten Bohnen mit einem niedrigen Röstgrad meist mehr Koffein als dunkle Röstungen. Dabei hängt der Koffeinanteil jedoch auch stark von der Kaffeesorte ab. So enthalten Robusta-Bohnen mit 2 % bis 4,5 % von Natur aus fast doppelt so viel Koffein wie Arabica-Bohnen (1,1 % bis 1,7%).