Perlbohnen

Was sind Perlbohnen?

Als Perlbohnen, Peaberries oder Caracols bezeichnet man eine Sonderform der Kaffeebohne. Diese entsteht, wenn sich statt wie üblich zwei Kaffeebohnen nur eine einzige Bohne im Inneren der Kaffeekirsche ausgebildet hat. Meist haben diese Bohnen eine rundliche Form – wie eine Perle. Meistens treten die runden Bohnen an den Spitzen der Zweige einer Kaffeepflanze auf, wobei sie ein Zeichen eines Nährstoffmangels oder einer genetischen Mutation sein können. Mittlerweile werden außerdem spezielle Kaffeepflanzen mit dem Ziel gezüchtet, besonders hochwertige Kaffeebohnen zu erzeugen. Für gewöhnlich werden Perlbohnen bei der Aufbereitung der Kaffeebohnen aussortiert und anschließend parallel weiterverarbeitet. Aus diesem Grund findet man sie in normalen Kaffeemischungen nur in Ausnahmefällen. Allerdings gibt es spezielle Perlbohnen-Kaffees, die ausschließlich aus den besonderen Bohnen bestehen.

Wie schmeckt der Perlbohnen-Kaffee?

Wie auch bei regulären Kaffeebohnen hängt der Geschmack des Perlbohnenkaffees zunächst einmal von Faktoren wie dem Anbaugebiet, der Kaffeesorte und der Verarbeitung ab. Für gewöhnlich ist der Geschmack vor allem intensiver als der von normalen Bohnen derselben Pflanze, da sich bei den Caracols sämtliche Aromen nur auf eine einzige Bohne konzentrieren. Da die Bohnen allerdings nur sehr hell geröstet werden, ist der fertige Kaffee meist relativ mild im Geschmack und weist ein säuerlich-fruchtiges Aroma auf.

Wie entstehen die runden Bohnen?

Was für die Entstehung der außergewöhnlichen Kaffeebohnen verantwortlich ist, ist selbst unter Botanikern umstritten. In den meisten Fällen wird davon ausgegangen, dass eine Mangelversorgung der Kaffeepflanze die runden Bohnen zur Folge hat. Die Pflanze fährt als Reaktion auf den Nährstoffmangel die Produktion ihrer Samen herunter, um Energie zu sparen, und reduziert so ihre Fruchtbarkeit. Allerdings kommen die „Peaberries“ auch gelegentlich bei gut versorgten Pflanzen vor.

Einige Experten betrachten die runden Bohnen deshalb auch als genetische Mutation, deren Ausbildung durch die Kaffeesorte und die im Anbaugebiet herrschenden Bedingungen lediglich verstärkt oder reduziert wird. Insbesondere Arabica-Bohnen neigen zur Selbstbestäubung, wodurch derartige Mutationen öfter vererbt werden und mit der Zeit häufiger und häufiger auftreten. Aus diesem Grund sind die perlenförmigen Bohnen öfter bei Arabica-Kaffeepflanzen zu finden als bei Vertretern der Sorte Robusta. Nichts desto trotz sind Perlbohnen nach wie vor absolute Ausnahmeerscheinungen. Selbst bei den bestäubungsfreudigen Arabica-Bohnen haben Caracols mit einer Ratio von 95:5 absoluten Seltenheitswert.

Ist die Qualität von Caracols besser als die herkömmlicher Kaffeebohnen?

Da Perlbohnen unabhängig von Art und Anbaugebiet prinzipiell bei jeder Kaffeepflanze vorkommen können, ist ihre Qualität nicht zwangsläufig besser als die herkömmlicher Bohnen. Im Gegenteil: sind die Bohnen ein Zeichen eines Nährstoffmangels, kann die Qualität des Kaffees sogar niedriger sein. Dennoch ist der Kaffee aus den runden Bohnen meist ausgesprochen teuer. Das liegt zum einen daran, wie selten diese sind. Auch sind die Spezialbohnen bei Selbströstern sehr beliebt, was die Nachfrage zusätzlich in die Höhe treibt. Ein anderer Grund für den hohen preis ist die sorgsame Verarbeitung. Perlenbohnen werden meist per Hand aussortiert und besonders schonend weiterverarbeitet.