Microlot

Was ist Microlot-Kaffee?

Als Microlot-Kaffee bezeichnet man Kaffee, welcher auf kleinen Anbauflächen wächst. Häufig wird der Kaffee handverlesen und ist von besonders hoher Qualität. Der Begriff „Microlot“ setzt sich zusammen aus dem Wort micro (engl. klein) und lot (engl. Menge/Charge). Eine treffende Bezeichnung, denn Microlots produzieren in der Regel nur wenige hundert Kilogramm Kaffee pro Jahr. Microlots bringen im Vergleich mit großen Kaffeeplantagen vor allem für die Umwelt und die Biodiversität Vorteile mit sich. Aber auch für die Kaffeebauern lohnt sich der Anbau im Kleinformat.

Was ist der Unterschied zwischen Microlot-Kaffee und normalem Kaffee?

Der Unterschied zwischen Plantagenkaffee und der Microlot-Variante beginnt schon beim Anbau. Im Gegensatz zu den riesigen Kaffeeplantagen sind die Anbauflächen für den Spezialkaffee selten größer als ein paar Hektar. Im Jahr werfen die Mini-Plantagen in der Regel zwischen 10 und 50 Säcke Kaffee ab. Aufgrund ihrer geringen Größe können die kleinen Kaffeefarmen hervorragend von Familienbetrieben bewirtschaftet werden. Andererseits können sich die Kaffeebauern voll auf die Gesundheit der Kaffeepflanzen konzentrieren. So können sie zum einen eine hochwertige Ernte, zum anderen eine einwandfreie Geschmacksqualität garantieren. Trotz der kleinen Anbaufläche geht der private Anbau für Bauern jedoch auch mit einem nicht unerheblichen Mehraufwand einher. Denn egal, ob Trocknung, Schälung oder Fermentierung – die hochwertigen Kaffees werden fast immer komplett per Hand verarbeitet. So geht die Weiterverarbeitung sehr sorgfältig vonstatten – jedoch auch sehr zeitintensiv,

Welche Vorteile hat der Miniatur-Kaffeeanbau?

Eine fokussierte Pflege und Bewirtschaftung sowie die damit einhergehende hohe Kaffeequalität stellt für klein- und mittelständige Familienbetriebe eine echte Chance dar, auf dem hart umkämpften Kaffeemarkt mithalten zu können. Durch die limitierte Menge hat der Microlot-Kaffee echten Seltenheitswert, der durch die einwandfreie Qualität noch verstärkt wird. Nicht selten erreichen die Kaffees aus dem Kleinanbau Kilopreise im zweistelligen Bereich. Besonders für kleine Kaffeefarmer stellt die Spezialisierung auf bestimmte Kaffeesorten sowie der Anbau im Kleinformat eine echte Alternative dar.

Doch der Kaffeeanbau auf kleinen Parzellen bietet nicht nur den Kaffeebauern eine zukunftsfähige Chance auf ein regelmäßiges Einkommen und ein unabhängiges Leben; er hat auch zahlreiche ökologische Vorteile. Denn die kleinen Anbauflächen ermöglichen eine äußerst naturnahe Kaffeekultivierung. Der Kaffee wird in die natürliche Umgebung eingebettet, wodurch die Biodiversität und der Lebensraum für Insekten erhalten bleibt. Letztere sind auch im Kampf gegen Schädlinge ausgesprochen nützlich, weshalb Micro-Kaffeebauern fast immer auf chemische Pestizide verzichten können. Die heimischen Insekten tragen außerdem dazu bei, die umgebenden Wälder zu erhalten, die oft als natürlicher Schattenspender und Schutz vor Unwettern dienen.

Ist Kaffee aus dem Kleinanbau wirklich besser?

Aufgrund der konzentrierten Anbauweise des Microlot-Kaffees können die Kaffeefarmer diesen deutlich engmaschiger kontrollieren und so ein besonderes Augenmerk auf die Gesundheit der Kaffeepflanzen sowie die Qualität der Bohnen legen. Auch ist die manuelle Weiterverarbeitung der Bohnen nicht nur besonders sorgfältig, sondern auch ausgesprochen sanft und schonend. In jedem Fall ist der Kaffee aus dem Kleinanbau demnach naturbelassener, als industriell angebauter und verarbeiteter Plantagenkaffee. Selbstverständlich spielen auch Faktoren wie Röstung, Zubereitung und Gesamtfrische eine wichtige Rolle für das finale Qualitätsempfinden beim Verbraucher. Generell kann jedoch gesagt werden, dass Microlot-Kaffees qualitativ um einiges hochwertiger sind, als herkömmlicher Kaffee.