Alles über die Kaffeepflanze
Kaffee, genauer genommen die Coffea-Pflanze, ist eine Pflanzengattung, die zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) zählt, welche Koffein in ihren Samen speichern können. Derzeit sind 124 Arten der Coffea bekannt. Zu den bekanntesten unter ihnen zählt zum einen die Coffea arabica, die bevorzugt als Plantagenpflanze zur Gewinnung der beliebten Arabica Kaffeebohnen genutzt wird; ebenfalls populär ist die Coffea canephora, die besser unter dem Namen Coffea robusta bekannt ist und für die Herstellung von Robusta-Kaffee verwendet wird. Insgesamt werden die Samen von mindestens fünf weiteren Coffea-Arten für die Herstellung von Kaffee genutzt.
Nutzung der Kaffeepflanze
Wie bereits beschrieben werden die Samen der Kaffeepflanze – die sogenannten Kaffeebohnen – vor allem für die Herstellung der Heißgetränks Kaffee genutzt. Zu diesem Zweck werden die Bohnen auf unterschiedliche Art und Weise geschält du getrocknet, bevor sie fermentiert und anschließend geröstet werden. Aus der Schale der Kaffeefrucht kann ein koffeinhaltiger Aufguss namens Cascara zubereitet werden. Weiterhin kann aus den gerösteten oder rohen Kaffeesamen Kaffeebohnenöl gewonnen werden, dass bei der Herstellung von Körperlotionen und Sonnenschutzmitteln Verwendung findet. Werden die Samen bis zur Verkohlung geröstet, kann die so entstandene Kaffeekohle als natürliches Behandlungsmittel bei Durchfallerkrankungen eingesetzt werden.
Geschichte des Kaffeestrauchs
Erzählungen zufolge wurde die Kaffeepflanze erstmals in Äthiopien im Königreich entdeckt. Aus diesem Grund wird das afrikanische Land auch oft als „Wiege des Kaffees“ bezeichnet. Der Legende nach wurde eine der Schafherden nach einem Tag auf der Weide plötzlich übermäßig aktiv und ließen sich kaum beruhigen. Die Bauern beobachteten, dass die Tiere die roten Beeren der – damals noch unbekannten – Kaffeepflanze fraßen und wandten sich mit ihrer Erkenntnis an die ortsansässigen Mönche. Diese starteten kurz daraus den Selbstversuch und entdeckten so die belebende und leistungssteigernde Wirkung der Kaffeebohnen. Experten streiten sich noch heute, ob der Name des Heißgetränks auf die Region Kaffa (Provinz in Äthiopien) zurückgeht, in welcher die Kaffeepflanze angeblich entdeckt wurde – oder auf das arabische Wort Kahwe/ Quahwa, was so viel wie „Lebenskraft“ oder „Stärke“ bedeutet. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war allerdings ausschließlich die Coffea arabica bekannt. Die Sorte „Robusta“ wurde erst 1898 im Kongo entdeckt.
Kaffee als Zimmerpflanze
Die Coffea arabice, ihre Zwergform Coffea arabica Nana sowie die Coffea canephora sind auch als Zimmerpflanzen erhältlich und relativ pflegeleicht. Sie benötigen lediglich einen hellen, absonnigen Standort und müssen regelmäßig ein- bis zweimal die Woche mit kalkarmem Wasser gegossen werden. Gedüngt werden die Kaffeepflanzen lediglich in ihrer Wachstumsphase zwischen März und Oktober. Kaffeefans können sich nach drei bis vier Jahren über eine erste Blüte und Kaffeekirschen freuen, aus denen sie ihren eigenen Kaffee gewinnen können.
Kaffee aus eigenem Anbau
- Wer seinen eigenen Kaffee ernten möchte, sollte dazu warten, bis die Kaffeekirschen eine intensive rote Farbe angenommen haben.
- Die grünen Beeren sind in der Regel noch unreif und nicht genießbar.
- Anschließend werden die Fruchtschalen der Kaffeebeeren entfernt, um pro Frucht eine zweigeteilte, blassgelbe Kaffeebohne freizulegen.
- Die Kaffeebohnen werden nun an einem warmen, gut belüfteten Ort getrocknet. Dabei müssen sie ab und zu gewendet werden.
- Sind die Bohnen einmal vollständig getrocknet, werden sie bei hoher Hitze 10 bis 20 Minuten in der Pfanne geröstet. So entwickeln sie ihr typisches Kaffeearoma.
- Nach dem Rösten sollten 12 bis 72 Stunden gewartet werden, damit der Kaffee seinen vollen Geschmack entfalten kann.
- Anschließend werden die Bohnen wie üblich gemahlen und aufgegossen.