Kaffeekirsche

Was ist eine Kaffeekirsche?

Als Kaffeekirschen oder Kaffeebeeren bezeichnet man die Früchte der Kaffeepflanze. Die Steinfrüchte verdanken ihren Namen der roten Färbung, die sie im reifen Zustand annehmen und wegen der sie optisch Kirschen ähneln. Nicht selten werden die Kaffeekirschen mit den Kaffeebohnen verwechselt; diese Bezeichnung bezieht sich jedoch lediglich auf die Samen der Pflanze.

Wie sind Kaffeebeeren aufgebaut?

Kaffeekirschen haben in der Regel einen Durchmesser von 1,5 Zentimetern und besteht aus mehreren Schichten:

  1. der Schale
  2. dem Fruchtfleisch/die Pulpe
  3. die Pektinschicht
  4. die Pergamenthaut
  5. das Silberhäutchen
  6. Kaffeebohnen und Mittelstück

In jeder Kaffeekirsche befinden sich zwei der begehrten Kaffeebohnen, die von einem Mittelstück voneinander getrennt werden.

Wann können die Kaffeefrüchte geerntet werden?

Wie unsere Speisekirschen sind auch die Kaffeekirschen zu Beginn hellgrün, bevor sie sich langsam gelblich verfärben und mit fortschreitender Reife schließlich eine knallig-rote Farbe annehmen. Für gewöhnlich brauchen die Kirschen dazu sechs bis zehn Monate Reifezeit. Sind die Kirschen rot, haben sie den perfekten Reifegrad erreicht, um für die Kaffeeproduktion geerntet zu werden. Überreife Kaffeekirschen nehmen mit der Zeit eine schwarze Färbung an.

Gut zu wissen: Nicht alle Kaffeesorten bilden rote Kaffeekirschen aus. So sind die Bohnen der brasilianischen Sorte Yellow Bourbon beispielsweise im reifen Zustand bernsteingelb. Für besonders hochwertigen Kaffee kommt es darauf an, den richtigen Erntezeitpunkt zu erwischen, denn sowohl über- als auch unterreife Kirschen können sich nachteilig auf die Qualität des Kaffees auswirken. Wann dieser Punkt erreicht ist, unterscheidet sich jedoch je nach Kaffeesorte und den klimatischen Bedingungen im Anbaugebiet. In der Regel findet die Kaffeeernte einmal jährlich statt; in manchen Regionen sind auch zwei Ernten pro Jahr möglich.

Wie werden aus Kaffeekirschen verkaufsfertige Kaffeebohnen?

Damit die Samen der Kaffeekirsche als fertige Kaffeebohnen verkauft werden können, sind zahlreiche Zwischenschritte notwendig. Zunächst müssen die Kaffeekirschen aufbereitet werden. Da diese jedoch beim Weitertransport schnell faulen können, geschieht dies meist direkt nach der Ernte. Im Rahmen der Aufbereitung werden die Schale und das Fruchtfleisch sowie das Pergament- und das Silberhäutchen entfernt, die Bohnen gewaschen, getrocknet und gegebenenfalls poliert. In welcher Reihenfolge diese Verarbeitungsschritte stattfinden, ist abhängig von der Verarbeitungsmethode. Dabei wird unterschieden zwischen der trocknen, der halbtrockenen und der nassen Aufbereitung. Das Endergebnis sind jedoch immer getrocknete, saubere Kaffeebohnen. Diese werden vor dem Verkauf schließlich noch geröstet.

Sind Kaffeekirschen essbar?

Prinzipiell sind Kaffeekirschen durchaus essbar – zumindest kurz nach der Ernte. In dieser Zeit schmeckt das Fruchtfleisch fruchtig süß. Allerdings ist die Fruchtschale der Kirschen sehr bitter und somit ungenießbar. Bauern im Jemen entdeckten jedoch schon vor Jahrhunderten, dass aus dem getrockneten Fleisch und der Schale der Kaffeefrucht ein Aufguss mit komplexen Fruchtaroma und einer belebenden Wirkung zubereitet werden kann. Dieser Kaffeekirschen-Tee wird Cascara genannt und besonders in Bolivien und Panama als wärmende Spezialität zum Frühstück serviert. Dazu wird der Tee meist mit Honig oder Ingwer verfeinert. Auch in Europa ist das bernsteinfarbene Getränk mittlerweile angekommen. Hier ist die Spezialität unter dem Namen „Coffeetea“ (dt. Kaffeetee) bekannt und wird als heißes oder kaltes Aufgussgetränk angeboten. Der Trunk aus den getrockneten Kaffeekirschen hat es dabei in sich: ein Glas enthält sechs- bis achtmal so viel Koffein wie eine Tasse Kaffee.